Samstag, 2. Juli 2016

Edgar Noske

Buchtipp mit Eifel-Flair...
Auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel, aber definitiv lesenswert, wenn man Krimis mit Eifeler Flair mag,,,

@@@ QUICKFACTS @@@
Titel: Endstation Eifel
Autor: Edgar Noske
Veröffentlichung: 2004
Verlag: Emons
Seiten: 255
Ausstattung: Taschenbuch
ISBN: 389705356-x
Preis: 9,00 Euro

Der Verlag ist im Web unter www.emons-verlag.de zu finden.
Der Autor selbst, Jahrgang 1957, lebt als freier Autor im Rheinland und in der Eifel. Bei Emons erschienen von ihm bisher knapp ein Dutzend Bücher. Um den Kripomann Lemberg, der in “Endstation Eifel” das Sagen hat, gibt es bereits einen ersten Band, der “Die Eifel ist kälter als der Tod” heißt.

@@@ STORY @@@
Roger Lemberg, Leiter der SOKO (Sonderkommission) “Eifel” freute sich auf ein schönes Wochenende daheim. Die Woche über verbringt er in seiner Dienststelle in Wittlich. Durch Wohneigentum in Mainz sieht er seine Frau und seine beiden Kinder nur an den Wochenenden.

Mit der Ruhe ist es vorbei, als seine Frau Maggie ins Wohnzimmer stürmt und mitteilt, dass Roger’s bester Freund und Ex-Kollege Frank Molitor spurlos verschwunden sei. Dessen Ehefrau - im fünften Monat schwanger - sei zusammengebrochen.

Die Lembergs fahren zum Haus der Molitors und werden von den Schwiegereltern von Frank in Empfang genommen. Ein sonderbarer Anruf am Vorabend ist das einzige Indiz. Und mehrere alte hervorgekramte Fotoalben, die Bilder von Franks erster Frau zeigen: vor mehreren Jahren hatte Kripomann Frank Molitor sich den PKW von Roger Lemberg geliehen. Neben Molitor saß seine schwangere erste Frau, als in dem Auto eine Bombe hochging, die eigentlich Roger Lemberg gegolten hatte. Die Frau verlor das ungeborene Kind und zog sich in ein Kloster zurück, ohne ihren Mann jemals wieder zu sehen. Frank Molitor wurde ein Bein amputiert.

Nach wie vor tappt Lemberg bei seinen Recherchen im Dunkeln, bis er herausfindet, dass Frank Molitor sich mit zwei Männern - u.a. den ehemaligen Kollegen Mischke - getroffen hat. Mit mühseligem Durchfragen und einem Trip nach Berlin findet Roger Lemberg heraus, dass Frank Molitor und die zwei weiteren Personen im Steigenberger Hotel in Bad Neuenahr abgestiegen sind.

Er tritt die Rückreise an und erfährt, dass Rudolf Krassow, tot geglaubter Auftragskiller aus der Ex-DDR und verantwortlich für das Attentat gegen ihn, noch leben soll. Es hieß vorher, er sei bei einer Explosion auf einem holländischen Hausboot umgekommen.

Lemberg gabelt Frank Molitor auf und ist am nächsten Tag im Gespräch mit ihm, dem Kollegen Mischke und dem dritten Mann, einem Professor Borowski aus Berlin. In Bad Neuenahr aber taucht erneut ein Killer auf und schießt aus der Ferne. Lemberg wird am Arm verletzt, aber es ist nur eine Fleischwunde. Der Professor indes wird getötet.

Auf der Suche nach dem Attentäter als auch nach dem Ex-Agenten Krassow, verschlägt es Lemberg und Molitor ein weiteres Mal nach Berlin. Sie hoffen, dass Jana, die Tochter des getöteten Professors, ihnen Hinweise geben kann. Doch Jana hat selbst Dreck am Stecken. Und sie hat einen Bruder namens Robert, der ein enormes Problem mit Alkohol hat und zum nächsten Rätsel wird. Zunächst aber muss Lemberg jenen Robert vor einem Brutalo retten.

Als Lemberg den Mörder von dem Professor faßt, muss er ernüchtert feststellen, dass dieser Mord nicht mit Krassow zusammenhängt. Dennoch hat er neue Indizien, wo er Krassow finden kann. Und wieder führt die Spur zurück in die Eifel...

@@@ ABOUT @@@
Stilistisch sicher, flüssig lesbar, spannend geschrieben, gute Story und sympathische Hauptfiguren... so können die spontanen Eindrücke zum Krimi von Edgar Noske zusammengefaßt werden.

Zu erwähnen ist, dass zwischen den Kapiteln in ein anderes Geschehnis in die 50er, 60er und 70er Jahre zurückgeblickt wird. Es geht um einen kleinen Jungen, der von Eltern der ehemaligen DDR zu einer Familie im “Westen” gegeben wird. Der Zusammenhang klärt sich im letzten Teil des Buches nicht nur spannend, sondern famos konstruiert.

Ein wenig “gepfuscht” hat der Autor ja schon, denn es ist eher zu 70 Prozent ein Berlin-Krimi, auch wenn der Showdown in der Eifel stattfindet. Es begeistert, wie visuell Noske seine Erlebnisse in Berlin und Umgebung schildert, als sei er ein wandelnder Stadtplan.

Was mich aber restlos begeistert ist die Story, die er sich einfallen ließ und die ich nicht verraten mag, um die Spannung nicht zu nehmen. Ich bin schlichtweg auf dem Wege, mir gleich seinen ersten Krimi um Roger Lemberg zu kaufen, denn der Autor hat mich szenarisch als auch stilistisch vollkommen überzeugt.

Hier sei der direkte Vergleich mit Jacques Berndorf gestattet: von Berndorf habe ich sechs oder sieben Krimis direkt hintereinander gelesen und bin daher in Sachen gute Szenarien und Spannungsatmosphäre äußerst verwöhnt. Edgar Noske kann gebührend mithalten. Er ist auch keine Kopie von Jacques Berndorf, im Gegenteil, er erliegt dieser Gefahr nicht und liefert ein tolles Krimi-Erlebnis ab.

Diesen Krimi würde ich ohne Sorge verschenken

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